Sich abgrenzen zu können, ist eine Königsdisziplin.

Und die wenigsten beherrschen sie. 

Abgrenzung hat ganz unterschiedliche Facetten und deshalb zeigen sich die Symptome diffuser Grenzen in verschiedenen Formen.

Da ist der millionenschwere Unternehmer, der beruflich klare Grenzen aufzeigen kann, es aber im Privaten nicht schafft. Er übernimmt überall die Verantwortung, kümmert sich dabei ständig um andere und vergisst dabei sich selbst.

Das Gefühl von Leichtigkeit und die Freiheit, für die er sich eigentlich selbstständig gemacht hat, gehen darüber verloren. 

Und dann gibt es da die angestellte Führungskraft, die privat gut für sich sorgt. Sie hat Hobbys und pflegt Freundschaften. Aber im Job fällt es ihr schwer, ihre Themen durchzusetzen und klare Kante zu zeigen. Dinge, die sie stören, anzusprechen, verschlägt ihr oft im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache. 

Fühlt sie sich allerdings zu sehr in die Enge getrieben, bricht es aus ihr heraus. Dann aber in einem so scharfen Ton, dass es danach mucksmäuschenstill im Raum ist. Ein Zustand, den sie kaum erträgt, denn dann liegt die komplette Aufmerksamkeit auf ihr als Person.  

Wie du siehst, ist das Thema Abgrenzung sehr vielschichtig. In meinen Augen aber eine essenzielle Kompetenz, um ein erfülltes (Berufs-)Leben zu führen. 

Sich abzugrenzen ist etwas Natürliches und wir werden mit diesem „skill“ geboren: ein gestilltes Baby wendet seinen Kopf von der Brust oder der Flasche ab und zeigt damit seine Grenze auf: Ich bin satt. 

Es wird uns nur abtrainiert. Etwa dadurch, dass in unserer Kindheit unsere Grenzen nicht respektiert wurden. 

Die gute Nachricht: Man kann es wieder erlernen und es ist nie zu spät dafür!

Was du als Erstes dafür tun kannst: Die Grenzen wieder spüren, mit denen du als Baby schon ausgestattet warst, deine Körpergrenzen. 

Verbinde dich mehr mit deinem Körper, spüre ihn. Atme, mache Yoga, meditiere oder setz dich einfach nur mal für 3 Minuten auf eine Stuhlkante, ziehe deine Schuhe aus, schließe die Augen und fühle deine Füße auf dem Boden. 

Und das machst du nicht nur einmal, sondern jeden Tag – am besten mehrmals. Die 3×3 Minuten hast du, da bin ich mir sicher. 


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